Untersuchungen der Fruchtbarkeit bei der Frau

Eine klare und zügige Diagnostik ist entscheidend für Ihre gezielte Kinderwunsch-Therapie. »Drauflos therapieren und probieren« – wie gut gemeint auch immer – ist wenig sinnvoll!

Zur Diagnostik von Fruchtbarkeitsstörungen bei der Frau erfolgt die Untersuchung der Hormone sowie die Untersuchung der Funktionsfähigkeit der Eileiter.

Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Untersuchungen, die durchgeführt werden können, um die Ursachen der Kinderlosigkeit bei der Frau zu ermitteln und Ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Gynäkologische Untersuchung

Die gynäkologische Untersuchung ist eine Basisuntersuchung, bei der sich organische Fehlbildungen feststellen lassen, die die Schwangerschaftschancen mindern können. Diese Untersuchung ist in der Regel bereits bei Ihrem Frauenarzt erfolgt. Eine Ultraschalluntersuchung ist oft richtungweisend für Myome, Polypen oder Endometriose. Außerdem ist mit dieser Methode eine Aussage über die Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut möglich.

Hormondiagnostik

Neben den weiblichen Geschlechtshormonen können auch andere Hormone, wie zum Beispiel die Schilddrüsenhormone, für den unerfüllten Kinderwunsch mitverantwortlich sein. Viele unserer Hormone haben einen großen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Darüber hinaus untersuchen wir, ob eine erhöhte Thromboseneigung besteht, da diese unter Umständen einen negativen Einfluss auf die Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter haben kann.

Die Hormondiagnostik erfolgt durch eine einfache Blutentnahme und wird in unserem eigenen Hormonlabor unter konsequenter Anwendung modernster Analysetechniken wie radioimmunologische Verfahren (RIA) und Chemilumineszenz untersucht. Die Ergebnisse werden dann mit Ihnen besprochen und – falls nötig – therapiert.

Bauchspiegelung – bei unerfülltem Kinderwunsch manchmal unvermeidlich?

Bauchspiegelung – bei unerfülltem Kinderwunsch manchmal unvermeidlich?

Die Bauchspiegelung ermöglicht nicht nur die Beurteilung der Eileiter, sondern auch die der Gebär­mutter, Eierstöcke und des gesamten übrigen Bauchraums. So können Verwachsungen, Myome, Endometriose und andere Veränderungen erkannt werden.

Die Bauchspiegelung ist seit Jahrzehnten etabliert und wird in vielen Kinder­wunsch-Kliniken noch immer sehr oft durchgeführt. Sie ist ein invasives Verfahren, erfolgt in Vollnarkose und birgt Operations­risiken.

Unserer Meinung nach ist die Bauch­spiegelung als Screeningtest zur Überprüfung der Eileiter­durch­gängigkeit NICHT geeignet, sie dient nur noch speziellen Frage­stellungen.

Die Bauchspiegelung im Detail


Vor dem Eingriff wird über die Scheide eine spezielle Spritze am Gebärmutter­hals angebracht, mit der dann ein harmloser blauer Farbstoff in die Gebär­mutter gespritzt wird. Über einen kleinen Schnitt im Bauch wird ein Sichtgerät eingeführt. Man kann bei durch­gängigen Eileitern den Farbstoff dann in den Bauchraum austreten sehen. Über das Sichtgerät können auch alle anderen wichtigen Organe auf einem Monitor betrachtet werden.

Über einen weiteren kleinen Schnitt im Schamhaar­bereich wird ein Stab eingeführt, mit dem man die Organe abtasten und auf ihre Beweglichkeit überprüfen kann.

Ob eine Bauchspiegelung Sinn macht, wird mit Ihnen individuell besprochen und entschieden.

Die Bauchspiegelung im Detail schließen

Ultraschallkontrastuntersuchung (HyCoSy)

Die Beurteilung der Eileiter kann statt über eine Bauch­spiegelung auch mit einer zwei- oder dreidimensionalen Ultraschall­untersuchung (HyCoSy) erfolgen. Dabei werden die Eileiter im Rahmen eines gynäkologischen Ultraschalls mit einer natürlichen Gellösung gespült und im Ultraschall­bild sichtbar gemacht. Gleichzeitig ermöglicht die HyCoSy es, die Gebär­mutter auf Veränderungen wie Polypen oder Myome hin zu untersuchen. Die Ultraschall­darstellung ist ein nicht-operatives, schonendes Verfahren und erfolgt ambulant mit einer leichten, etwa 5-minütigen Schlafnarkose.

Die dreidimensionale Ultraschalluntersuchung HyCoSy erlaubt es im Gegen­satz zum zwei­dimensionalen Ultraschall, die Eileiter in ihrer vollen Länge im kleinen Becken zu beurteilen. Mit der herkömmlichen, zwei­dimensionalen Ultraschall­untersuchung hingegen sind die Eileiter häufig nicht in ihrer vollen Länge zu verfolgen. Insbesondere der Fimbrien­trichter, also das Ende des Eileiters, entzieht sich der herkömmlichen zwei­dimensionalen Ultraschalluntersuchung. Deshalb wenden wir an unserem Zentrum ausschließlich das modernste 3D-Kontrast­sonographie-Verfahren an.

Das Durchspülen der Eileiter bei der HyCoSy ist auch eine Möglichkeit, kleinere Verklebungen und Ablagerungen zu lösen und die Eileiter so für die Spermien besser passierbar zu machen (positiver Pertubations­effekt). Dadurch verbessert sich nachweislich die Chance, schwanger zu werden.

Kinderwunschbehandlung Ultraschallkontrastuntersuchung

Moderne Computer-Technologien ermöglichen eine sehr genaue Untersuchung der Eileiter per Ultraschall.

Zyklusmonitoring

Beim Zyklusmonitoring werden zwei Untersuchungsmethoden kombiniert: der Ultraschall und die Bestimmung des Östradiols. Das ist ein Hormon, das ausschließlich vom wachsenden Follikel (Eibläschen) gebildet wird und daher eine sehr präzise Aussage über dessen Reife zulässt.

Meist beginnt das Zyklusmonitoring am 7. bis 10. Tag nach der Regelblutung. Es werden ein bis zwei Ultraschalle in einem Abstand von einigen Tagen durchgeführt. An diesen Tagen wird dann auch jeweils Blut abgenommen, um Informationen über den aktuellen Hormonstatus zu bekommen. In der Mitte der zweiten Zyklushälfte erfolgt dann meistens nur noch eine Blutabnahme zum Ausschluss einer Gelbkörperschwäche.

Gebärmutterspiegelung

Bei der Gebärmutterspiegelung wird die Gebärmutter­höhle betrachtet, um Veränderungen zu erkennen, welche Blutungs­störungen bedingen können oder die Einnistung eines Embryos verhindern. Dazu wird eine kleine Kamera (zwei bis fünf Millimeter groß) von der Scheide aus in die Gebärmutterhöhle vorgeschoben. Bei dieser Untersuchung wird nach Myomen in der Schleim­haut sowie nach Polypen, Fehl­bildungen der Gebär­mutter und Verklebungen gesucht. Dieser Eingriff wird oftmals zusammen mit der Bauch­spiegelung durchgeführt.

Postkoitaltest (Sims-Huhner-Test)

In seltenen Fällen liegt eine erhöhte Zähigkeit des Zervix­sekrets im Gebär­mutterhals vor (sogenannte zervikale Sterilität). Um dies zu überprüfen, wird nach dem Geschlechts­verkehr eine Sekretprobe aus dem Gebär­mutterhals entnommen und die Anzahl beweglicher Spermien unter dem Mikroskop gezählt.

Heute gilt der Postkoital­test als veraltet, da er sehr ungenau und kaum reproduzierbar ist, das heißt: Verschiedene Untersucher kommen beim Zählen der gleichen Probe zu unterschiedlichen Ergebnissen (hohe Interobser­vervarianz). Auch die Einnahme des häufig verordneten Medikamentes Clomifen beeinflusst das Test­ergebnis negativ.

Die richtige Behandlung bei erhöhter Zähigkeit des Sekrets ist die Inseminations­behandlung, da hierbei die Spermien am Schleim vorbei direkt in die Gebär­mutter gebracht werden. Dadurch kann es zu keiner Interaktion zwischen Schleim und Spermien mehr kommen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Insemination ist selbstverständlich die Durchgängigkeit der Eileiter und zudem ein unauffälliges Spermiogramm.

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