Gesundheit von Kind und Mutter bei Social Freezing
Die Gesundheit des Babys und der werdenden Mutter werden durch Social Freezing nicht negativ beeinflusst – genetisch bedingte Gesundheitsrisiken für den Embryo lassen sich sogar verringern.
Inhalt
Social Freezing – Gesundheit des Kindes
Die genetisch bedingten Gesundheitsrisiken für den Embryo lassen sich mit jungen Eizellen verringern, auch wenn die Frau bei der Schwangerschaft bereits älter ist. Denn es ist vor allem die schlechtere Qualität der Eizellen, die die Wahrscheinlichkeit chromosomal bedingter Fehlbildungen wie Trisomie 21 (Down-Syndrom) erhöht.
Das Einfrieren mit anschließender ICSI bringt im Vergleich zu einer Spontankonzeption kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko für das Baby mit sich, so die aktuelle Studienlage.
Gesundheit der Frau beim Social Freezing
Die Eizellgewinnung ist ein medizinischer Eingriff unter Schlafnarkose, der gut vertragen wird. Wie bei jeder medizinischen Intervention sind gewisse Risiken nicht ganz auszuschließen: In seltenen Fällen kann es zu Reaktionen durch die Narkose oder bei der Eizellentnahme beispielsweise zu Blutungen aufgrund von leichten Gewebeverletzungen kommen.
Die Gesundheit der werdenden Mutter wird von der Tatsache, dass sie durch einen Embryotransfer schwanger geworden ist, nicht beeinflusst. Vor jedem Social Freezing muss Ihre individuelle Situation in jedem Fall vom behandelnden Arzt beurteilt werden. Er klärt Sie in einem persönlichen Gespräch ausführlich über die Risiken auf, auch über die einer späteren ICSI und des Embryotransfers.
»Freeze all, transfer later«
Neue Forschungsdaten belegen, dass nach dem Transfer vormals eingefrorener Embryonen bessere Schwangerschafts- und Geburtsraten erzielt werden. In der gesamten Reproduktionsmedizin besteht daher der Trend, Embryonen nicht mehr »frisch« zu transferieren, sondern zunächst eine Kryokonservierung vorzunehmen. Im angelsächsischen Sprachraum wird diese Methode »freeze all, transfer later« genannt.
Wir wenden dieses neue Verfahren bereits seit einigen Jahren mit großem Erfolg an und raten grundsätzlich zu dieser Vorgehensweise.
Spät schwanger werden – (k)ein Grund zur Sorge?
Während die Eierstöcke und Eizellen bereits früh an Qualität verlieren, erlaubt es die Struktur der Gebärmutter theoretisch, bis ins hohe Alter ein Kind auszutragen, sofern keine schwerwiegenden Grunderkrankungen vorliegen. Entscheidend für eine erfolgreiche Schwangerschaft in höherem Alter ist die allgemeine körperliche Verfassung der werdenden Mutter. Die Spermien spielen für die gesunde Entwicklung des Embryos während der Schwangerschaft ebenfalls eine Rolle. Jüngere Männer haben vitalere und gesündere Spermien als ältere.
Risiken einer späten Schwangerschaft
Eine späte Schwangerschaft ab ca. 40 Jahren birgt sowohl mit als auch ohne vorangegangenes Social Freezing gewisse Risiken. Ältere Frauen neigen öfter dazu, Schwangerschaftsdiabetes, hohen Blutdruck oder eine Präeklampsie (die sogenannte Schwangerschaftsvergiftung) zu entwickeln. Sie erleiden auch eher eine Frühgeburt und ihre Babys haben durchschnittlich ein niedrigeres Geburtsgewicht als die jüngerer Frauen. Ob sich eine späte Schwangerschaft auf die allgemeine Gesundheit des Kindes auswirkt, ist noch nicht schlüssig beantwortet. Frauen ab 40 sollten sich persönlich von ihrem Arzt über die Chancen und Risiken eines Embryotransfers beraten lassen. Ist die Frau 50 Jahre oder älter, raten wir grundsätzlich von einem Transfer ab.
Am Kinderwunsch und Hormon Zentrum an der Oper entscheiden wir für jede Patientin individuell, ob wir ihr zu Social Freezing und zur späteren künstlichen Befruchtung raten. Wir beraten kritisch und ehrlich über mögliche Risiken einer späten Schwangerschaft – zu Ihrem Wohl und zum Wohl Ihres Kindes.